Jeder Rasen will gemäht werden, um gut auszusehen. Und natürlich benötigt er auch Nährstoffe, um gut wachsen zu können. Und letztlich auch noch Wasser. Wer auf herkömmliche Weise den Rasen mäht, hat viel zu tun: Mähen, düngen, bewässern. Und wieder von vorn. Insbesondere in wirklich warmen Sommern kann dies zu einer ganz schönen Tortur werden, damit der Rasen gepflegt bleibt und nicht vertrocknet. Dabei geht es doch auch anders – nämlich mit dem Mulchmäher. Ja, richtig gehört – auch Rasenflächen können gemulcht werden. Man muss nur wissen, wie man es zu machen hat.
Wohin mit dem ganzen Rasenschnitt?
Es stellt sich jedes Jahr die gleiche Frage: Wohin soll bloß der ganze Rasenschnitt entsorgt werden? Nicht jeder hat die Möglichkeit, den Rasenschnitt gekonnt in einer Ecke des Gartens zu kompostieren. Zudem ist es immer eine Frage der Fläche und des damit anfallenden Schnittes, ob sich eine Kompostierung überhaupt lohnt. Eines aber ist klar: Wer größere Rasenflächen besitzt, wird feststellen, dass die Biotonne nicht für eine adäquate Entsorgung zur Verfügung steht. Man kann bei einer Fläche von 100m² Rasen von rund 80kg Rasenschnitt ausgehen. Das ist wirklich viel.
Die Alternative wird mit dem Mulchmäher ins Rennen gebracht. Denn mit ihm wird nicht nur viel Zeit beim Mähen eingespart. Auch der Rasenschnitt ist quasi nicht mehr vorhanden.
Wie funktioniert der Mulchmäher?
Der normale Rasenmäher verfügt über einen Auffangkorb, in dem der Rasenschnitt aufgefangen wird. Dieser ist beim Mulchmäher nicht vorhanden. Stattdessen ist ein so genannter Mulchaufsatz vorhanden, der das extrem fein gehäckselte Schnittgut direkt auf den Boden fallen lässt. Aufgrund des feinen Häckselgutes gibt es nichts mehr, was zusammengeharkt werden müsste. Der Schnitt ist derart fein, dass alles direkt auf den Boden, zwischen die Grashalme fällt und dort verbleibt. Dort wird es durch die Bodenmikroben zersetzt und sorgt für eine gute Nährstoffversorgung des Bodens.
Vom Humus und vom Austrocknen des Bodens
Wird der Rasen konsequent auf diese Weise gemäht, wird man feststellen können, dass sich Stück für Stück eine kleine Humusschicht bildet. Diese versorgt die Rasenpflanzen. Aber sie hat noch eine andere positive Eigenschaft – sie verhindert in extrem warmen Monaten, dass der Boden austrocknen kann. Sie hält das Wasser und beschattet den Boden. Somit muss weniger Wasser zum Einsatz kommen, um das saftige Grün des Rasens auch bei heißem Wetter zu erhalten.
Die guten Mikroorganismen
Jeder Boden, jede Rasenfläche sollte von Mikroorganismen durchzogen sein. Je mehr desto besser. Natürlich gibt es auch in diesem Bereich gute und weniger gute. Die Humusschicht des Mulchschnittes sorgt für die Ansiedlung von den guten Mikroorganismen. Auch sie sorgen für einen Optimierung des Bodens und damit zu einer verbesserten Versorgung aller Pflanzen, die sich in diesem Bereich befinden. Und ein gesunder Boden mit gesunden Pflanzen lockt Insekten, Kleintiere und Vögel in den Garten.
Dies gilt es beim Mähen mit dem Mulchmäher zu beachten
Nutzen Sie den Mulchmäher nur, wenn das Gras auch wirklich trocken ist. Sollten Sie versuchen, nasses Gras mit dem Mulchmäher zu bearbeiten, werden Sie feststellen, dass der Mäher recht schnell verklumpt und Sie in kurzen Abständen, das verklebte Gras entfernen müssen, damit der Mähvorgang fortgesetzt werden kann. Selbst wenn es nicht zum Verkleben kommt, ist es nicht einfach, dass das feine Schnittgut optimal verteilt wird. So kann es zu größeren Ansammlungen des geschnittenen Grases kommen. Werden diese nicht aufgesammelt, kann der Rasen darunter faulen und absterben. Mit trockenem Schnittgut ist das Verteilen überhaupt kein Problem. Auch fällt es sofort bis zum Boden durch, in jeden kleinen Zwischenraum im Gras. Ein Effekt, der die Kompostierung fördert, wird mit dem regelmäßigen Mähen erzielt. Doch nicht nur diese Optimierung wird damit erreicht. Auch das Bilden von eventuellen Schmierfilmen auf dem Gras durch den Kompostiervorgang werden vermieden.
Wird während des gesamten Jahres gemulcht?
In diesem Punkt gehen die Meinungen auseinander. Wer im Frühjahr den Mulchmäher nutzt, sorgt aufgrund des Mulchs für eine sehr gute Nährstoffversorgung des Bodens und damit für eine Art Frühjahrskur für die Rasenfläche. In den Sommermonaten verringert sich der Nährstoffbedarf, weshalb das Mulchen nicht mehr notwendig wäre. Allerdings sorgt der Mulch für das Binden von Flüssigkeit in der sich bildenden Humusschicht. Dies gilt selbstverständlich auch für die warmen Monate. Dadurch kann der Wasserverbrauch zum Bewässern des Rasens minimiert werden. Die Humusschicht kann größer werden und damit eine bessere Grundlage für den Rasen auch in den kommenden Jahren darstellen.
Auf welchen Rasenflächen kann der Mulchmäher zum Einsatz kommen?
Genau genommen kann der Mulchmäher auf jedem Rasen eingesetzt werden. Dies kann der Spielrasen, der „englische“ Rasen und natürlich auch der viel beanspruchte Rasen von Hundebesitzern sein.
Oft wird auch die Frage nach dem Antrieb gestellt. Die meisten manuell betriebenen Mäher verfügen über einen Benzinmotor. Mit ihnen können auch großflächige Grundstücke in Schach gehalten werden. Natürlich ist dies auch bei kleineren Grundstücken möglich. Sehr häufig wird auf ihnen heute ein Mähroboter eingesetzt. Auch diese arbeiten mit der Mulchtechnik. Aufgrund des gewählten Mähintervalls wird der Rasen ohnehin auf einer eher niedrigen Halmhöhe gehalten, sodass kein großes Schnittgut anfällt. Der Boden wird somit auf optimale Weise mit dem zu kompostierenden Material versorgt. Im optimalen Fall wird hier überhaupt kein Dünger mehr verwendet.
Neben diesen beiden Antrieben ist natürlich auch der reguläre Elektromäher als Mulchmäher erhältlich. Von der Funktion her unterscheidet er sich nicht vom Benzin betriebenen Modell.
2 Schneidwerke, ein Preis
Wer sich immer noch fragt, wie der Mulchmäher ein so feines Schnittgut generieren kann, wird feststellen, dass die meisten Mulchmäher 2 Schneidwerke besitzen. Da sie nacheinander das Schnittgut bearbeiten, wird es gewissermaßen mehrfach zerschnitten, bevor es zu Boden fallen kann.
Wie schon zu erwarten war, wird sich genau diese Tatsache im Preis niederschlagen. Im Vergleich zum herkömmlichen Rasenmäher sind die Mulchmäher recht teuer. Allerdings muss man dem die Ersparnis in puncto Dünger und Wasser entgegenstellen. Bei guter Pflege kann der Mulchmäher für einen sehr langen Zeitraum den Gartenbesitzer und seine Rasenflächen begleiten. So hat sich der finanzielle Einsatz letztlich doch gelohnt.